Die Pfarrkirche St.Nikolaus
Aller Anfang ist Gott!
Die Pfarrkirche St. Nikolaus, ein spätbarocker Saalbau, befindet sich erhöht gelegen im Norden der Ortschaft. Das Gotteshaus wirkt vor allem durch den großen, einheitlich gestalteten Innenraum.
Die Ausstattung der Kirche ist barock-klassizistisch, aus der Zeit um 1780 bzw. aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts.
Aus der Geschichte…
1323 erstmalige urkundliche Erwähnung einer Kirche in „Respiz“
1546 erfolgte die Trennung von der Hauptpfarre Eggenburg, damit wurde Röschitz
eine selbständige Pfarre.
1613 Errichtung einer neuen Pfarrkirche, nachdem die bisherige Kirche sowie
viele Häuser im Ort von böhmischen Truppen zerstört wurde.
1648 gegen Ende des 30-jährigen Krieges wurden viele Häuser des Ortes sowie
Kirche und Pfarrhof verwüstet. In der Folge wurde die Kirche wieder instand
gesetzt.
1768-82 Erbauung der Pfarrkirche unter Baumeister Leopold Wissgrill und Pfarrer
Eustachius von Schwarzenheim.
1889 neubarocke Ausmalung der Pfarrkirche im Nazarener-Stil.
1914 elektrische Beleuchtung, die Bankleuchten stammen noch aus dieser Zeit.
1991-98 erfolgte eine Generalsanierung der Kirche mit Außenrenovierung, Festigung
der Fundamente sowie Innenrenovierung und Neugestaltung des
Altarraumes.
2010 Erneuerung des Kirchendaches.
Die Pfarrkirche ist „ge-ostet“ das heißt: der Altar der Kirche befindet sich im Osten, ein Hinweis darauf, dass es sich um eine sehr alte Kirche handelt.
Das Kirchengebäude ist 43 m lang, 22 m breit und bietet rund 300 Besuchern Platz. Der ca. 40 m hohe Turm der Pfarrkirche hat eine interessante Baugeschichte, wurde zumindest zweimal höher gemacht, was auf Vorgängerkirchen schließen lässt.
Im Turm befinden sich sechs Glocken, davon zwei sehr alte Glocken welche die beiden Weltkriege überdauert haben und zwar eine Glocke aus dem Jahr 1649 und eine Pestglocke aus dem Jahr 1682.
Den barocken Hochaltar-Aufbau ziert ein großes Ölbild von Martin Johann Schmidt, genannt der „Kremser Schmidt“ aus dem Jahr 1781 mit dem Bild des Kirchenpatrons des hl. Nikolaus.
Die Orgel stammt von Orgelbaumeister Josef Silberbauer aus Znaim aus dem Jahr 1787.
Geschichte, Legende und Brauchtum verbinden sich bei der Person den hl. Nikolaus zu einem liebenswerten Gesamtbild.
Er wurde um 280 in Patras, Griechenland geboren und starb am 6.Dezember zwischen 345 und 351 in Myra, dem heutigen Demre in der Türkei.
Als junger Mann wurde er um das Jahr 300 Bischof von Myra. Im Jahr 325 nahm er am Konzil von Nicäa teil. Seine Verehrung begann etwa zwei Jahrhunderte nach seinem Tod zuerst in der griechischen Kirche, später auch in den slawischen Ländern und verbreitete sich in ganz Europa.
Italienische Seefahrer brachten 1087 seine Gebeine nach Bari in Süd-Italien.
Seit dem 10. Jahrhundert gibt es bei uns den Brauch, dass der hl.Nikolaus die Kinder besucht und beschenkt – sein Gedenktag ist der 6.Dezember.
Der hl. Nikolaus ist u.a. der Patron der Ministranten, der Kinder, der Pilger und Reisenden, der Wirte und Weinhändler, der Schiffer, Matrosen, Flößer und Fassbinder, für eine glückliche Heirat, gegen Wassergefahren und Seenot etc.
Ein weiteres Bild des “Kremser Schmidt“ befindet sich auf dem rechten Seitenaltar, die Bergung der Leiche des hl. Nepomuk aus der Moldau darstellend.
Die Pfarre Röschitz gehört zur Erzdiözese Wien und zum Dekanat Sitzendorf.